Fest in der Suppenküche am 2.10.2014
„Wenn ich einem Obdachlosen die Hand bei dem Fest gebe, muss ich mir dann die Hände waschen?“ So brachte ein Grundschüler seine Sorgen im Vorfeld unserer Suppenküchenaktion zum Ausdruck. Ängste und Sorgen,wie es werden würde, wenn Eltern, Schüler und Lehrer gemeinsam mit Obdachlosen feiern, haben wir wohl alle gehabt. Bei unseren Vorbereitungstreffen hatte sich schon schnell herauskristallisiert, dass wir bei den Franziskanern in Pankow feiern wollten und nicht wie zunächst angedacht auf dem Winterfeldplatz. |
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Bruder Andreas, der Leiter der Suppenküche hatte uns eingeladen, bei ihnen in der Wollankstraße mit den Obdachlosen zu feiern, und sofort war uns klar, dass hier ein wunderbarer Ort für unser Fest sein würde.
Bevor es dann am 2. Oktober losgehen konnte, waren zahlreiche Vorbereitungen zu treffen: Schüler vieler Klassen schnitten große und kleine Hände aus buntem Tonpapier aus, Salate und Kuchen wurden von Eltern und Lehrern zubereitet, viele Proben für das Programm wurden durchgeführt. |
Als der Tag des Festes dann endlich da war, stellte sich schon bald heraus, dass alle Ängste unbegründet gewesen waren. Berge von Kuchen und Salaten wurden aus dem Transporter von Herrn Skrypko geladen, die Tische waren liebevoll dekoriert worden, die Marktstände waren zur rechten Zeit aufgebaut und auch die 700 Würstchen waren zur rechten Zeit geliefert worden. Alles sah einladend aus und immer mehr Gäste strömten auf das Gelände der Suppenküche.
Die Schüler und Schülerinnen, die an den Marktständen bedienten, schafften es mit ihrer freundlichen und offenen Art, erst gar keine Berührungsängste aufkommen zu lassen. Und das Bühnenprogramm ließ schließlich noch die letzten Schranken der Zurückhaltung weichen. Spätestens als die Schulband spielte, sprang der Funke der Begeisterung über. Obdachlose, Schüler und Lehrer und auch Bruder Andreas rockten zur Musik und waren nicht mehr auf ihren Plätzen zu halten…
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Noch während des Festes wurde ich von Lehrern und Eltern angesprochen, ob wir ein solches Fest nicht von nun an jedes Jahr an diesem Ort feiern könnten.
Wer weiß – vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr wieder zum Fest in der Suppenküche? Abschließend noch eine kleine wahre Geschichte: Einer meiner Schüler erzählte im Morgenkreis von einer Begegnung mit einem Obdachlosen beim Fest: „Ich habe einen Mann gefragt, ob er ein Obdachloser wäre, und er hat geantwortet: Siehst du das denn nicht? Da meinte ich: Nein, das kann man nicht sehen.“ |
Mich hat diese Äußerung eines Viertklässlers sehr angerührt, denn letztendlich steckt in der Antwort des Kindes die einfache Wahrheit: Nein, ich kann es nicht sehen, denn du bist ein Mensch wie du und ich! Treffender kann man die Botschaft Jesu und des Heiligen Franziskus eigentlich nicht formulieren. A.Prüfer |
Hier noch ein paar Schüleräußerungen der Klasse 6Md zum Fest:
Ich fand die Kuchen sahen sehr lecker aus und als ich einen probiert habe, hat er sehr gut geschmeckt. Und ich war überrascht, dass die Obdachlosen nett waren.
Ich fand es gut und schön, den Obdachlosen Kuchen zu verteilen.
Es war toll, dass alle Spaß hatten und gut gegessen und getrunken haben.
Ich fand es spannend, als ein Obdachloser von seinem Leben erzählt hat und mich hat es überrascht, dass die Armen alle mindestens 2 Stücke Kuchen genommen haben, als ob sie 20 Jahre keinen Kuchen gegessen hätten.
Man hat gemerkt, dass die Obdachlosen sehr zufrieden und froh waren. Die Stände sind gut gelaufen und es war rappelvoll.
Ich fand es in der Suppenküche sehr toll, weil ein Obdachloser, der am 9.10. 74 Jahre alt wurde, sehr viel getanzt hat. Danach habe ich mit ihm geredet und wir haben auch sehr viel gelacht.
Veranstaltungen zur 125-Jahr-Feier
In diesem Jahr feiern wir das 125 jährige Bestehen der Franziskusschule.
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Am 2.10.2014 von 12.00 – 16.00 Uhr findet ein Fest mit und für die Obdachlosen in der Suppenküche der Franziskaner in Pankow statt.
Am 8.10.2014 feiern wir um 10 Uhr den Festgottesdienst.
Daran anschließend wird es einen Festakt geben und von 13 -16 Uhr ein Hoffest der Schulgemeinschaft auf dem Schulhof.
Ab 18 Uhr findet am 10.10.2014 das große Ehemaligentreffen statt.
Das Feierjahr schließt mit dem traditionellen Weihnachtsmarkt am 29.11.2014.
Abbildung: Eröffnungsfeier 1.4.2014. Unsere ganze Schulgemeinschaft versammelte
sich auf dem Schulhof, um die „125“ zu stellen und fotografieren zu lassen.